- 1 Abschnitt
- 9 Lektionen
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- Vorgehensmodelle und Methoden10
- 0.1Klassische Vorgehensmodelle
- 0.2Agile Vorgehensmodelle
- 0.3Hybride Vorgehensmodelle
- 0.4Auswahl des passenden Vorgehensmodells
- 0.5Entwicklungsumgebungen (IDEs)
- 0.6Softwarebibliotheken und Frameworks
- 0.7Auswahl der passenden Bibliotheken und Frameworks
- 0.8Vorgehensmodelle und Methoden8 Fragen
- 0.9Aufgaben
- 0.10Lösungen
Klassische Vorgehensmodelle
Klassische Vorgehensmodelle in der Softwareentwicklung sind strukturiert und linear. Sie bieten einen klar definierten Ablauf von der Planung bis zur Fertigstellung eines Projekts. Diese Modelle sind besonders in gut definierten, stabilen Projekten nützlich, bei denen Anforderungen und Technologien nicht häufig wechseln.
1. Wasserfallmodell
Beschreibung und Anwendungsbereiche
Das Wasserfallmodell ist eines der ältesten und bekanntesten Vorgehensmodelle. Es basiert auf einer sequentiellen, linearen Vorgehensweise, bei der jede Phase des Projekts vollständig abgeschlossen sein muss, bevor die nächste beginnt.
Phasen des Wasserfallmodells
- Anforderungsanalyse: Sammlung und Dokumentation aller Anforderungen des Projekts.
- Systemdesign: Erstellung eines technischen Entwurfs basierend auf den Anforderungen.
- Implementierung: Programmierung und Umsetzung des Entwurfs in Software.
- Test: Überprüfung und Validierung der implementierten Software gegen die Anforderungen.
- Integration und Deployment: Integration der Software in die Produktionsumgebung und Bereitstellung für die Benutzer.
- Wartung: Behebung von Fehlern und Durchführung von Anpassungen nach der Auslieferung.
Vor- und Nachteile
| Vorteile | Nachteile |
|---|---|
| Klare Struktur und einfache Nachverfolgbarkeit | Wenig Flexibilität bei Änderungen der Anforderungen |
| Gute Dokumentation und Kontrolle | Späte Erkennung von Problemen |
| Einfaches Management | Schwierigkeiten bei der Anpassung an neue Technologien oder Erkenntnisse |
Anwendungsbereiche
Das Wasserfallmodell eignet sich besonders für Projekte:
- Mit stabilen, klar definierten Anforderungen
- In stark regulierten Branchen (z.B. Medizintechnik, Luftfahrt)
- Bei Projekten mit geringer Komplexität
2. V-Modell
Beschreibung und Anwendungsbereiche
Das V-Modell ist eine Weiterentwicklung des Wasserfallmodells, das besonderen Wert auf die parallele Entwicklung und das Testen legt. Jede Entwicklungsphase hat eine entsprechende Testphase, wodurch eine frühzeitige Validierung der Ergebnisse ermöglicht wird.
Phasen des V-Modells
- Anforderungsdefinition
- Testphase: Abnahmetestplanung
- Systemdesign
- Testphase: Systemtestplanung
- Architekturentwurf
- Testphase: Integrationstestplanung
- Moduldesign
- Testphase: Modultestplanung
- Implementierung
- Testphase: Modul- und Integrationstest
- Integration und Test
- Testphase: Systemtest
- Systemverifikation
- Testphase: Abnahmetest
Vor- und Nachteile
| Vorteile | Nachteile |
|---|---|
| Frühe Erkennung von Fehlern und Problemen | Erfordert umfassende Dokumentation und Planung |
| Verbesserte Qualität durch kontinuierliches Testen | Wenig Flexibilität bei Änderungen der Anforderungen |
| Klare Zuordnung von Entwicklungs- und Testphasen | Kann bei komplexen Projekten schwerfällig sein |
Anwendungsbereiche
Das V-Modell eignet sich besonders für Projekte:
- Mit hohen Anforderungen an Qualität und Zuverlässigkeit
- In sicherheitskritischen Bereichen (z.B. Automobilindustrie, Luftfahrt)
- Bei Projekten, die eine umfangreiche Dokumentation erfordern
Vergleich Wasserfallmodell und V-Modell
| Merkmal | Wasserfallmodell | V-Modell |
|---|---|---|
| Struktur | Sequentiell und linear | Sequentiell mit parallelen Testphasen |
| Flexibilität | Niedrig | Niedrig |
| Fehlererkennung | Spät im Projektverlauf | Früh durch paralleles Testen |
| Dokumentation | Umfangreich, aber weniger detailliert als im V-Modell | Sehr umfangreich und detailliert |
| Anwendungsbereiche | Stabil definierte Anforderungen | Hohe Qualitäts- und Zuverlässigkeitsanforderungen |
