Lösungen

Teil 1: Theoretische Fragen

1. Was versteht man unter Softwaretesten und welche Hauptziele verfolgt man dabei?

   • Softwaretesten ist der Prozess der Überprüfung eines Systems oder einer Komponente, um sicherzustellen, dass sie die spezifizierten Anforderungen erfüllt. Hauptziele sind Fehler zu finden, Qualität sicherzustellen, Vertrauen in die Software aufzubauen und Anforderungen zu validieren und zu verifizieren.

2. Nenne und beschreibe vier verschiedene Arten von Tests, die in der Softwareentwicklung durchgeführt werden.

   • Unit-Test: Testen einzelner Softwarekomponenten oder Module.
   • Integrationstest: Überprüfung, ob unterschiedliche Module zusammenarbeiten.
   • Systemtest: Gesamtsystem wird getestet, um zu prüfen, ob es den Anforderungen entspricht.
   • Abnahmetest: Überprüfung durch den Endbenutzer, um sicherzustellen, dass das System den Geschäftsanforderungen entspricht und einsatzbereit ist.

3. Erkläre die Begriffe „Black-Box-Testen“ und „White-Box-Testen“ und nenne jeweils eine Testtechnik, die dazu gehört.

   • Black-Box-Testen: Testen der Funktionalität eines Systems ohne Kenntnis der internen Implementierung. Technik: Äquivalenzklassenbildung.
   • White-Box-Testen: Testen mit Kenntnis der internen Struktur und des Codes. Technik: Anweisungsüberdeckung.

4. Was ist ein Testkonzept und welche wesentlichen Bestandteile sollte es enthalten?

   • Ein Testkonzept ist ein Dokument, das beschreibt, wie das Testen durchgeführt wird. Wesentliche Bestandteile sind Testziele, Teststrategie, Testarten, Testumgebung und Testzeitplan.

5. Warum ist die risikobasierte Testplanung wichtig und wie wird sie durchgeführt?

   • Risikobasierte Testplanung ist wichtig, um die kritischsten und risikoreichsten Teile des Systems zuerst zu testen. Sie wird durchgeführt, indem Risiken identifiziert und bewertet werden, um Tests zu priorisieren.

Teil 2: Praktische Fragen

6. Du entwickelst ein Netzwerküberwachungssystem. Schreibe ein Testkonzept für die Funktion „Gerät hinzufügen“. Berücksichtige dabei Testziele, Teststrategie, Testarten und Testumgebung.

   Testkonzept für die Funktion „Gerät hinzufügen“:

   Abschnitt	Beschreibung
   Testziele	Sicherstellen, dass ein Netzwerkgerät erfolgreich hinzugefügt wird und keine Geräte ohne erforderliche Informationen hinzugefügt werden können.
   Teststrategie	Kombination aus manuellen und automatisierten Tests.
   Testarten	Unit-Tests für die Backend-Logik, Integrationstests für die Interaktion zwischen Frontend und Backend, Systemtests für das gesamte Netzwerküberwachungssystem.
   Testumgebung	Entwicklungsumgebung mit simulierten Netzwerkgeräten, Testnetzwerk mit verschiedenen Geräten und Konfigurationen.

7. Erstelle drei Äquivalenzklassen und zwei Grenzwerte für die Eingabedaten der Funktion „Gerät hinzufügen“, die eine IP-Adresse erfordert.

   • Äquivalenzklassen:
     • Gültige IP-Adressen (z.B. „192.168.1.3“)
     • Ungültige IP-Adressen (z.B. „999.999.999.999“)
     • Leere IP-Adressen (z.B. „“)
   • Grenzwerte:
     • Niedrigster Wert: „0.0.0.0“
     • Höchster Wert: „255.255.255.255“

8. Definiere vier Testfälle (inklusive Eingabewerte und erwartetes Ergebnis) für die Funktion „Gerät hinzufügen“, basierend auf den Äquivalenzklassen und Grenzwerten aus Frage 7.

   Testfall-ID	Beschreibung	Eingabewerte	Erwartetes Ergebnis
   TC-01	Gerät ohne IP-Adresse hinzufügen	Gerätname: „Switch“, IP: „“	Fehlermeldung „IP-Adresse ist erforderlich“
   TC-02	Gerät mit gültigen Informationen hinzufügen	Gerätname: „Router“, IP: „192.168.1.3“	Bestätigung „Gerät hinzugefügt“
   TC-03	Gerät mit ungültiger IP-Adresse hinzufügen	Gerätname: „Firewall“, IP: „999.999.999.999“	Fehlermeldung „Ungültige IP-Adresse“
   TC-04	Gerät mit niedrigstem Grenzwert-IP hinzufügen	Gerätname: „Switch2“, IP: „0.0.0.0“	Bestätigung „Gerät hinzugefügt“

9. Beschreibe den Ablauf des Fehler- und Defektmanagements und erstelle ein Beispiel eines Fehlerberichts für einen gefundenen Fehler in der Funktion „Gerät hinzufügen“.

   Ablauf des Fehler- und Defektmanagements:

   1. Erfassung: Dokumentation des Fehlers mit allen relevanten Informationen.
   2. Kategorisierung: Einordnung des Fehlers nach Schweregrad und Priorität.
   3. Verfolgung: Überwachung des Status des Fehlers von der Erfassung bis zur Behebung.
   4. Behebung: Korrektur des Fehlers durch die Entwickler.
   5. Überprüfung: Überprüfung der Fehlerbehebung durch erneutes Testen.

   Beispiel eines Fehlerberichts:

   Fehler-ID	Beschreibung	Schweregrad	Priorität	Status	Erfasst am	Behoben am	Verantwortlich
   F-01	IP-Adresse wird nicht überprüft	Hoch	Hoch	Offen	21.06.2024	–	Entwickler A

10. Du hast die Funktion „Gerät hinzufügen“ getestet und die folgenden Ergebnisse erhalten. Fülle das folgende Testprotokoll aus: