Dynamisches Routing
Dynamisches Routing ist eine Methode zur Konfiguration von Routen in einem Netzwerk, bei der Router Routing-Protokolle verwenden, um Routen automatisch zu lernen und zu aktualisieren. Dynamisches Routing ermöglicht es Routern, auf Netzwerkänderungen wie Ausfälle oder hinzugefügte Netzwerke zu reagieren und automatisch die besten Pfade für die Datenübertragung zu bestimmen.
Vorteile und Nachteile
Vorteile:
- Automatische Anpassung: Router passen ihre Routing-Tabellen automatisch an Netzwerkänderungen an.
- Skalierbarkeit: Geeignet für große und komplexe Netzwerke.
- Redundanz: Automatische Auswahl alternativer Pfade bei Ausfällen.
- Effizienz: Optimiert die Datenübertragung durch dynamische Pfadauswahl.
Nachteile:
- Komplexität: Höhere Komplexität bei der Konfiguration und Verwaltung.
- Ressourcenverbrauch: Höherer CPU- und Speicherverbrauch aufgrund der Routing-Protokolle.
- Sicherheitsrisiken: Potenzielle Angriffsflächen durch dynamische Route-Updates.
Routing-Protokolle
Dynamische Routing-Protokolle lassen sich in zwei Hauptkategorien einteilen: Interior Gateway Protocols (IGPs) und Exterior Gateway Protocols (EGPs).
Interior Gateway Protocols (IGPs):
- RIP (Routing Information Protocol): Einfaches Distanzvektor-Protokoll, geeignet für kleinere Netzwerke.
- OSPF (Open Shortest Path First): Link-State-Protokoll, das für große und komplexe Netzwerke geeignet ist.
- EIGRP (Enhanced Interior Gateway Routing Protocol): Cisco-eigenes Protokoll, das Eigenschaften von Distanzvektor- und Link-State-Protokollen kombiniert.
Exterior Gateway Protocols (EGPs):
- BGP (Border Gateway Protocol): Verwendet für das Routing zwischen autonomen Systemen im Internet.
Wichtige Konzepte in Dynamischen Routing-Protokollen
1. Metrik:
- Die Metrik ist ein Wert, der verwendet wird, um den besten Pfad zu einem Zielnetzwerk zu bestimmen. Unterschiedliche Routing-Protokolle verwenden unterschiedliche Metriken, wie z.B. Hop Count, Bandbreite, Verzögerung oder eine Kombination dieser Faktoren.
2. Hop Count:
- Hop Count ist die Anzahl der Router, die ein Datenpaket passieren muss, um sein Ziel zu erreichen. Es wird häufig von Distanzvektor-Protokollen wie RIP verwendet.
Beispiel:
- Ein Netzwerk mit einem Hop Count von 3 bedeutet, dass das Datenpaket drei Router passieren muss, um das Zielnetzwerk zu erreichen.
3. Administrative Distance:
- Administrative Distance ist ein Wert, der verwendet wird, um die Vertrauenswürdigkeit von Routing-Informationen zu bewerten. Niedrigere Werte haben eine höhere Priorität.
4. Convergence:
- Convergence ist der Prozess, bei dem alle Router im Netzwerk eine einheitliche Sicht auf das Netzwerk haben. Eine schnelle Convergence ist wünschenswert, um sicherzustellen, dass Routing-Tabellen schnell aktualisiert werden und konsistent sind.
5. Routing-Updates:
- Routing-Protokolle senden regelmäßig Updates, um ihre Routing-Tabellen auf dem neuesten Stand zu halten. Diese Updates können in regelmäßigen Abständen oder ereignisgesteuert (z.B. bei einer Änderung im Netzwerk) gesendet werden.
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