- 1 Abschnitt
- 11 Lektionen
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- Lizenzen12
- 1.1Einführung in Lizenzmanagement
- 1.2Rechtliche Grundlagen
- 1.3Arten von Softwarelizenzen
- 1.4Erwerb und Verwaltung von Lizenzen
- 1.5Einhaltung von Lizenzbestimmungen
- 1.6Lizenzüberwachung und -prüfung
- 1.7Schulung und Sensibilisierung
- 1.8Technologische Unterstützung im Lizenzmanagement
- 1.9Zukunft des Lizenzmanagements
- 1.10Lizenzen8 Fragen
- 1.11Aufgaben
- 1.12Lösungen
Arten von Softwarelizenzen
Softwarelizenzen bestimmen, wie Software genutzt, verteilt und modifiziert werden darf. Das Verständnis der verschiedenen Lizenztypen ist entscheidend, um sicherzustellen, dass Software rechtskonform verwendet wird und die besten Lizenzierungsoptionen für die Anforderungen eines Unternehmens ausgewählt werden.
1. Proprietäre Lizenzen
Proprietäre Lizenzen sind Lizenzen, bei denen der Lizenzgeber dem Lizenznehmer das Nutzungsrecht an der Software unter bestimmten Bedingungen gewährt. Der Quellcode bleibt dabei in der Regel geschlossen und ist nicht für den Benutzer zugänglich.
Merkmale:
- Geschlossener Quellcode: Der Quellcode ist nicht zugänglich, was bedeutet, dass die Software nicht modifiziert oder weiterverbreitet werden darf.
- Nutzungsbeschränkungen: Die Nutzung der Software ist oft auf eine bestimmte Anzahl von Geräten oder Benutzer beschränkt.
- Lizenzgebühren: Es fallen in der Regel Lizenzgebühren an, die entweder einmalig oder wiederkehrend sein können.
Beispiele:
- Microsoft Office
- Adobe Photoshop
Beispiel eines proprietären Lizenzvertragsauszugs:
Nutzungsrecht:
Der Lizenznehmer erhält das nicht-exklusive Recht, die Software auf bis zu 5 Geräten zu installieren und zu nutzen.
Beschränkungen:
Der Lizenznehmer darf die Software nicht modifizieren, dekompilieren oder kopieren, außer zur Erstellung einer Sicherungskopie.
Lizenzgebühren:
Die Lizenzgebühr beträgt 100 Euro pro Jahr und ist jährlich im Voraus zu zahlen.
2. Open-Source-Lizenzen
Open-Source-Lizenzen gewähren dem Benutzer das Recht, den Quellcode der Software zu nutzen, zu modifizieren und zu verteilen. Diese Lizenzen fördern die Zusammenarbeit und Weiterentwicklung der Software durch die Gemeinschaft.
Merkmale:
- Offener Quellcode: Der Quellcode ist zugänglich und darf modifiziert und weiterverbreitet werden.
- Nutzungsfreiheit: Oft keine oder geringe Nutzungsbeschränkungen.
- Community-Driven: Entwicklung und Wartung der Software werden häufig von einer Gemeinschaft von Entwicklern unterstützt.
Beispiele:
- GNU General Public License (GPL)
- MIT License
- Apache License
Beispiel eines Open-Source-Lizenzvertragsauszugs (MIT License):
Permission is hereby granted, free of charge, to any person obtaining a copy
of this software and associated documentation files (the "Software"), to deal
in the Software without restriction, including without limitation the rights
to use, copy, modify, merge, publish, distribute, sublicense, and/or sell
copies of the Software, and to permit persons to whom the Software is
furnished to do so, subject to the following conditions:
The above copyright notice and this permission notice shall be included in all
copies or substantial portions of the Software.
3. Freeware und Shareware
Freeware ist Software, die kostenlos genutzt werden kann, während Shareware Software ist, die kostenlos getestet, aber nach einer bestimmten Testphase bezahlt werden muss.
Freeware:
- Kostenfrei: Keine Kosten für die Nutzung.
- Beschränkungen: Kann eingeschränkte Funktionen oder Werbung enthalten.
Beispiele:
- VLC Media Player
- Google Chrome
Shareware:
- Testphase: Kostenlos für eine begrenzte Zeit oder mit eingeschränkten Funktionen nutzbar.
- Bezahlversion: Vollversion muss nach der Testphase erworben werden.
Beispiele:
- WinRAR
- Adobe Acrobat (Testversion)
Beispiel eines Shareware-Lizenzvertragsauszugs:
Testphase:
Der Lizenznehmer darf die Software für eine Testphase von 30 Tagen kostenlos nutzen.
Nutzungsrecht:
Nach Ablauf der Testphase muss der Lizenznehmer eine Lizenz erwerben, um die Software weiterhin nutzen zu können.
Lizenzgebühren:
Die Lizenzgebühr für die Vollversion beträgt 50 Euro und ist einmalig zu zahlen.
4. Enterprise-Lizenzen
Enterprise-Lizenzen sind maßgeschneiderte Lizenzierungsmodelle für große Unternehmen, die eine hohe Anzahl von Lizenzen oder spezielle Nutzungsrechte benötigen.
Merkmale:
- Skalierbarkeit: Lizenzen können auf die Bedürfnisse des Unternehmens skaliert werden.
- Spezielle Vereinbarungen: Oft individuelle Vertragsbedingungen und Preise.
- Support und Wartung: Häufiger Zugang zu erweiterten Support- und Wartungsdiensten.
Beispiele:
- Microsoft Enterprise Agreement
- IBM Passport Advantage
Beispiel eines Enterprise-Lizenzvertragsauszugs:
Nutzungsrecht:
Das Unternehmen erhält das Recht, die Software auf bis zu 500 Geräten innerhalb der Organisation zu installieren und zu nutzen.
Support und Wartung:
Der Lizenzgeber stellt technischen Support und regelmäßige Updates für die Software zur Verfügung.
Lizenzgebühren:
Die jährliche Lizenzgebühr beträgt 50.000 Euro und beinhaltet alle Wartungs- und Supportleistungen.
5. Nutzungsrechte und -beschränkungen
Nutzungsrechte: Definieren, wie die Software verwendet werden darf, einschließlich der Anzahl der Installationen, geografischer Beschränkungen und der erlaubten Benutzer.
Nutzungsbeschränkungen: Regeln, was der Benutzer nicht tun darf, wie das Modifizieren, Weiterverkaufen oder Verteilen der Software.
Beispiel einer Tabelle zu Nutzungsrechten und -beschränkungen:
| Lizenztyp | Nutzungsrechte | Nutzungsbeschränkungen |
|---|---|---|
| Proprietäre Lizenz | Installation auf einer bestimmten Anzahl von Geräten | Keine Modifikation oder Weiterverbreitung |
| Open-Source-Lizenz | Nutzung, Modifikation und Verteilung des Quellcodes | Beibehaltung der Lizenzbedingungen bei Weiterverbreitung |
| Freeware | Kostenlose Nutzung | Kann eingeschränkte Funktionen oder Werbung enthalten |
| Shareware | Kostenlose Testphase, danach kostenpflichtig | Nutzung der Vollversion erfordert Kauf |
| Enterprise-Lizenz | Installation auf vielen Geräten, erweiterter Support | Nutzung nur innerhalb der Organisation erlaubt |
