- 1 Abschnitt
- 15 Lektionen
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- Kommandozeile (CMD)16
- 1.1Einstieg & Arbeitsweise
- 1.2Navigieren im Dateisystem
- 1.3Pfade, Wildcards und Quoting
- 1.4Umgebungsvariablen und der PATH
- 1.5Ein- und Ausgabe, Pipes und Umleitungen
- 1.6Suchen, Vergleichen und Archivieren
- 1.7Prozesse, Dienste und Systeminformationen
- 1.8Netzwerk-Basics und Troubleshooting
- 1.9Rechte, ACLs und Dateiattribute
- 1.10Batch-Grundlagen und Automatisierung
- 1.11Aufgaben planen und Startparameter
- 1.12Fehlerbehandlung, Logs und Debugging
- 1.13Erweiterte Batch-Techniken – FOR /F, String-Operationen und Menüführung
- 1.14Aufgaben
- 1.15Lösungen
- 1.16Kommandozeile (CMD)14 Fragen
Einstieg & Arbeitsweise
Die Kommandozeile – oder kurz CMD – ist eine textbasierte Oberfläche in Windows.
Sie wird über das Programm cmd.exe gestartet und dient dazu, Befehle direkt an das Betriebssystem zu übergeben.
Während die grafische Oberfläche (GUI) mit Fenstern, Symbolen und Buttons arbeitet, erfolgt die Steuerung in der CMD ausschließlich über Textbefehle.
Das klingt zunächst ungewohnt, hat aber große Vorteile:
Du kannst Aufgaben schneller erledigen, wenn du die Befehle kennst.
Du kannst Abläufe automatisieren, indem du sie in einer Batch-Datei speicherst.
Du erhältst oft detailliertere Rückmeldungen als über die grafische Oberfläche.
Viele administrative Werkzeuge (Netzwerk, Benutzerverwaltung, Systemdiagnose) sind nur oder besser über die Kommandozeile erreichbar.
Im Hintergrund macht Windows genau das Gleiche wie bei einem Mausklick – nur direkter.
Du redest also „ohne Umweg“ mit dem System.
Wie öffnet man die Kommandozeile?
Es gibt mehrere Wege, um die CMD zu starten:
| Methode | Beschreibung |
|---|---|
| Über das Startmenü | „cmd“ eintippen und mit Enter bestätigen |
| Über den Ausführen-Dialog | Windows-Taste + R, dann cmd eingeben |
| Als Administrator | Rechtsklick auf „Eingabeaufforderung“ → „Als Administrator ausführen“ |
| Im Explorer | In die Adresszeile cmd eingeben, um direkt im aktuellen Ordner zu starten |
Die Administrator-Version ist besonders wichtig:
Einige Befehle dürfen nur mit erweiterten Rechten ausgeführt werden – z. B. das Löschen geschützter Dateien oder das Ändern von Systemeinstellungen.
Wenn du die CMD als Administrator startest, erscheint in der Titelleiste der Zusatz „Administrator: Eingabeaufforderung“.
Aufbau und Arbeitsweise
Wenn du die CMD öffnest, siehst du in der Regel eine Zeile wie diese:
C:\Users\Frederik>
Das ist der Eingabeprompt.
Er zeigt dir an, in welchem Verzeichnis du dich gerade befindest.
Alles, was du jetzt eintippst, wird an genau dieser Stelle im Dateisystem ausgeführt.
Wenn du also den Befehl dir eingibst, bekommst du die Dateien und Unterordner des aktuellen Verzeichnisses angezeigt.
CMD arbeitet immer schrittweise und synchron:
Du gibst einen Befehl ein.
Das System führt ihn aus.
Du bekommst eine Rückmeldung, und die Eingabeaufforderung erscheint erneut.
So kannst du Befehl für Befehl nachvollziehen, was passiert.
Aufbau eines Befehls
Jeder Befehl folgt demselben Grundmuster:
Befehl [Option(en)] [Pfad oder Parameter]
Ein Beispiel:
dir /o:n C:\Users dirist der Befehl – hier zum Anzeigen von Dateien und Ordnern./o:nist eine Option – sie sortiert die Ausgabe alphabetisch.C:\Usersist der Pfad, auf den der Befehl angewendet wird.
CMD ist nicht case-sensitiv – Groß- und Kleinschreibung spielen also keine Rolle.DIR, Dir und dir sind identisch.
Warum die Kommandozeile so effizient ist
Die CMD wird oft unterschätzt.
Während die grafische Oberfläche für einfache Aufgaben komfortabel ist, erlaubt die Kommandozeile komplexe Abläufe mit wenigen Zeichen.
Ein Beispiel:
Wenn du alle Textdateien in einem Ordner und seinen Unterordnern durchsuchen möchtest, könntest du das in der GUI über viele Klicks erledigen.
In der CMD reicht ein einziger Befehl:
findstr /s /n "Netzwerk" *.txt
Dieser sucht in allen .txt-Dateien nach dem Wort „Netzwerk“, zeigt Zeilennummern an und durchsucht automatisch alle Unterordner.
Genau solche Möglichkeiten machen die CMD für Administratoren, Entwickler und Auszubildende so wertvoll.
Wichtige Grundbefehle
| Befehl | Funktion | Beispiel |
|---|---|---|
dir | Zeigt alle Dateien und Ordner im aktuellen Verzeichnis | dir /w |
cd | Wechselt das aktuelle Verzeichnis | cd C:\Windows |
cls | Löscht die Anzeige und leert den Bildschirm | cls |
echo | Gibt Text oder den Inhalt von Variablen aus | echo Hallo Welt |
help | Listet verfügbare Befehle und kurze Beschreibungen | help |
<befehl> /? | Zeigt detaillierte Hilfe zu einem bestimmten Befehl | dir /? |
exit | Schließt die Eingabeaufforderung | exit |
Diese Befehle bilden die Grundlage für fast alles, was du später tun wirst.
Wenn du diese verstehst, kannst du bereits sicher navigieren, Informationen abrufen und einfache Aufgaben erledigen.
Hilfe und Selbsthilfe
Die CMD verfügt über ein eigenes Hilfesystem, das direkt integriert ist.
Das bedeutet: Du brauchst kein Internet, um Befehle und Parameter nachzuschlagen.
Beispiele:
help
help copy
copy /?
Typischer Arbeitsablauf
CMD öffnen (ggf. als Administrator).
Prüfen, in welchem Verzeichnis du dich befindest (
cd).Mit
dirden Inhalt anzeigen.Falls nötig, in ein anderes Verzeichnis wechseln (
cd Pfad).Einen Befehl ausführen (z. B.
copy,ping,ipconfig, je nach Ziel).Ausgabe lesen, ggf. mit
clsleeren und weitermachen.CMD mit
exitschließen.
Wenn du diesen Ablauf verinnerlichst, hast du bereits das Grundverständnis für alle folgenden Themen wie Batch-Skripte, Dateiverwaltung oder Netzwerkbefehle.
Beispiel: Dein erstes kleines Script
@echo off
echo Willkommen zur CMD-Übung.
echo Du befindest dich im folgenden Verzeichnis:
cd
echo.
echo Der Inhalt dieses Ordners:
dir
pause
So funktioniert es:
@echo offblendet die Befehle selbst aus.echogibt Text aus.cdzeigt das aktuelle Verzeichnis.dirlistet die Dateien auf.pausewartet, bis du eine Taste drückst.
Wenn du diese Zeilen in eine Datei mit der Endung .bat speicherst (z. B. start.bat) und doppelt anklickst, führst du dein erstes eigenes CMD-Programm aus.
